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Wenn Gedanken zur Belastung werden (3)

Ich habe im letzten Blog zwar geschrieben, dass ich Dir einige Beispiele aufzeigen möchte, wie Du Deine Einstellungen überprüfen und möglicher Weise auch selbst korrigieren kannst. Aber ich möchte heute nochmals aufzeigen, dass es keine vermeintlich noch so schwierige Situation verhindert, dem (eigenen) Leben Positives abzugewinnen.

Und dazu braucht es eine einzige Entscheidung, um Zufriedenheit zu erlangen. Zumindest bin ich – nachdem ich damit beschäftigt habe – von dieser einen Entscheidung absolut überzeugt.

Der gemeinsame Nenner

Was haben Nick Vujicic, Janis McDavid und Samuel Koch gemeinsam? Alle Drei haben Handicaps, an denen viele von uns verzweifeln würden. Während Nick und Janis mit ihren Handicaps geboren wurden, traf es Samuel Koch mit 23 Jahren. Er verletzte sich schwer in der Fernsehshow „Wetten, dass …?“ und ist seither vom Hals abwärts gelähmt.

Für alle Drei ist jedoch eines von entscheidender Bedeutung:

Die eine Entscheidung, sich so zu akzeptieren, wie man ist!

Wie oft bleiben wir in unseren Vorstellungen an der von uns interpretierten Verhalten anderer uns gegenüber hängen? Wie oft betrachten wir es als Wahrheit realisieren wir im Gedanken unsere Vorstellung über die Meinung anderer über uns, obwohl wir deren Gedanken nicht wirklich kennen (sh. auch Wenn Gedanken zur Belastung werden, Teil 1)? Wie oft stellen wir uns deswegen selbst infrage, belasten unser Selbstbewusstsein, unsern Selbstwert und machen Gott und die Welt für unser Sein verantwortlich?

Warum immer ich?
Keiner mag mich!
Keiner traut mit was zu!
Man hält mich für dumm, hässlich, nichts wert, unfähig, ….

Du wirst diese Liste mit Deiner eigenen Wahrnehmung – und somit Erfahrung – fortsetzen können. Denn es sind Sätze, die uns allen irgendwann so oder so ähnlich begegnet sind und mit denen wir uns irgendwie auseinandergesetzt haben.

Warum ich?

Wenn jemand mit seinem Leben, Gott und der Welt unzufrieden sein darf, dann doch einer dieser drei Menschen. Und Samuel Koch noch mehr. Denn immerhin hatte er bis zu seinem Unfall ein Leben ohne jegliche Einschränkung. Nick und Janis wurden beide ohne Arme, Hände, Beine und Füße geboren.

Life wihtout limps! – Leben ohne Gliedmaßen!

Lange Zeit hat sich Nick Vujicic weder ein Lebenssinn noch Hoffnung erschlossen. Im Alter von acht Jahren hat er sogar versucht, sich den Hänselungen und seinen Depressionen durch Selbstmord zu entziehen. Im Alter von 15 Jahren fand er seine Bestimmung im christlichen Glauben. Auch wenn er Gott zunächst die Schuld für seinen Zustand gab so erkannte er, dass jedes Leben einer Bestimmung folgt.

Und auf die Frage, wie er sich so akzeptieren konnte, wie er ist, antwortete er: „Ich erkannte, dass Gott nicht derjenige war, der mir Leid zufügte. Was zunächst vielleicht als Leid bestimmt schien, wurde durch Gott gut.“ Dabei orientierte er sich an der Heilung des Blinden (Johannes 9), denn durch diese Heilung werden die Werke Gottes offenbar. Durch das Leben und Wirken von Nick Vujicic wird offenbar, das jedes Leben sinn-u und hoffnungsvoll ist. Es war für ihn die Erkenntnis, dass seine Behinderung keine Strafe, sondern eine Herausforderung und ein Auftrag Gottes ist. Damit heilt Gott Nick und alle, denen er mit seiner Leben ein Beispiel gibt.

Bestärkt wurde er auch durch eine Begegnung mit einer Schülerin, die am Ende eines Vortrages fragte, ob sie ihn umarmen dürfe. Und dabei hat sie ihm ins Ohr geflüstert: „Noch nie hat mir jemand gesagt, dass ich schön bin, so wie ich bin! Ich habe noch von niemandem gehört, dass er mich lieb hat. Du hast heute mein Leben verändert. Und du bist genauso ein schöner Mensch.“

Heute reist er um die ganze Welt und erreicht mit seinem Vorträgen und Videos Millionen von Menschen um aufzuzeigen, das begrenztes Leben nur im Kopf stattfindet. Wer seine Situation annimmt, und sei sie noch so aussichtlos, wird mehr erreichen, als sich andere das je vorstellen können.

Ähnlich sieht es auch Janis McDavid. Seine Botschaft: „Akzeptiere Dich selbst, wenn Du anders bist!“
Wir können mehr erreichen, wenn wir unsere Situation akzeptieren und mit ihr umgehen – selbstbewusst umgehen. „Diese eine Entscheidung, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, hat mein Leben komplett verändert.“, sagte er bei einem Interview. Und „Ich kann viel mehr erreichen, wenn ihr mich nicht behindert“.

Das Wichtigste für Janis aber ist, jeden Tag sein bestes Leben zu leben. Und er möchte andere motivieren, ebenfalls ihr bestes Leben zu leben. So, wie er sein Leben in seine Hände nimmt, empfiehlt er auch Dir, Dein Leben in Deine Hände zu nehmen! Dass er so optimistisch ist, ist ja nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Das aber liegt daran, dass er nicht in irgendwelchen Grenzen denkt, sondern daran, was er gerne machen wollen möchte. Und auf die Frage „Warum ich“ war die Botschaft seiner Eltern sein:

„Jeder Mensch hat seine Aufgabe auf dieser Welt. Mit deinem körperlichen Handicap ist ganz offensichtlich auch eine Aufgabe verbunden – es liegt an dir, herauszufinden, welche das ist.“

Das Leben geht weiter, als man denkt!

Und nun Samuel Koch. Jung, dynamisch, Leistungssportler, Student an der Schauspielschule und Teilnehmer bei „Wetten, dass … ?“. Den Ausgang dieses Auftritts im Dezember 2010 kennen viele.

Und plötzlich ist von jetzt auf nachher alles anderes. Ab dem Hals querschnittsgelähmt.

Im Klapptext zu seinem Buch „Rolle Vorwärts“ sagt er:

„Hätte ich von Anfang an gewusst, dass ich so lange Zeit fast vollständig gelähmt verbringen muss, ich wäre davongelaufen. Aber ich habe auch viele Stunden erlebt die schön und glücklich waren und die mir gezeigt haben, dass das Leben manchmal weiter geht, als man denkt.“

Und weiter:

“Ich suche mir jeden Tag schöne Erlebnisse: mal Gründe zum Lachen, mal tief gehende Gespräche oder lohnende Herausforderungen. Ich bekomme und gebe hoffentlich viel Liebe. Negativen Dingen, die täglich mitschwingen, gestehe ich einfach nicht viel Wichtigkeit zu. Nicht zuletzt durch das Schauspielstudium habe ich gelernt, nicht ständig zu fragen: ‘Was kann ich nicht?’, sondern mich darauf zu konzentrieren: ‘Was kann ich?'”

Samuel Koch hat – wie auch die beiden vorgenannten – sehr wohl das Leid und die Dramatik um sein neues Sein erkannt. Und wie die beiden hat er auch erkannt, dass selbst aus dieser Situation heraus jeder in der Lage ist, das Beste aus seinem Leben zu machen. Das funktioniert – aber nur dann, wenn man sich ganz auf seine Situation einlässt.

Das Beste Leben!

Alle drei sind in ihrem Glauben tief verwurzelt. Alle drei sind nicht an ihrer Situation verzweifelt. Alle drei machen an jedem Tag das Beste aus ihrem Leben – jeden Tag! Und immer wieder auf’s Neue. Sie haben Antworten auf Fragen gesucht, die in die Zukunft gerichtet waren. Sie haben keine Antworten auf Fragen gesucht, die sich nur mit dem Vergangenen auseinandersetzen und Schuldige suchen.

Nick, Janis und Samuel haben NICHT gefragt, WARUM Gott, Budda, Allah oder das Universum – denn an irgendwas glaubt jeder von uns – ihnen dieses Schicksal auferlegt oder nicht erspart hat. Sie haben vielmehr gefragt, WOZU sie diese Erfahrungen machen durften. Und sie haben die Antwort darauf gegeben. Jeder auf seine Art.

Nick findet Hoffnung und Zuversicht im Glauben. Es ist dankbar für das, was er hat. Und er lebt einen Tag nach dem anderen.

Janis ist überzeugt, dass „…jeder Mensch seine Aufgabe in dieser Welt hat“. Und er schreibt in seinem Buch über „…den Mut, über sich selbst hinauszuwachsen und Unmögliches möglich zu machen“

Samuel antwortete auf die Frage, was ihn definiere, wie er das alles schaffe mit der Antwort: „Ganz einfach: Ich bete!“ Und auf eine Frage nach seiner Motivation und dem Umgang mit Frust und Depression gab er ebenfalls eine nachdenkenswerte Antwort: „Sei zufrieden, aber gib Dich nicht zufrieden.

Und alle vereint ein Gedanke, den Nick Vujicic so formuliert:

“Wenn nur noch eine Person das ewige Leben in Jesus Christus findet … es ist (das) alles wert.”

Wenn also durch das Leben und Wirken von Nick, Janis oder Samuel auch nur eine Person ihren Sinn des Lebens, ihre Position im Leben, ihre Zufriedenheit mit dem Leben und ihr Glück beim Leben findet, haben Nick, Janis und David ihren Lebenssinn – ihre Bestimmung und ihre Berufung – erreicht.

Aus der eigenen Akzeptanz und ihrem Glauben schöpfen diese Drei Kraft, ihr Leben selbstbestimmt und glücklich zu leben. Für uns scheint ihre Behinderung eine Einschränkung zu sein, für sie maximal eine Herausforderung. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist ganz einfach:

u Einschränkungen begrenzen, engen ein, reduzieren, schmälern oder vermindern (Duden).

Einschränkungen versperren den Weg zum Leben (zum Ziel).

u Herausforderungen geben Anlass, tätig zu werden und sind eine Aufgabe, die einen fordert (Duden).

Herausforderungen fördern die Suche nach neuen Wegen im Leben (zum Ziel).

Stellt man sich nicht seinen Herausforderungen, schränkt man sich selbst ein!

Stillstand ist Rückschritt!

Und was sie alleine nicht schaffen, das schaffen sie dann zusammen mit anderen. Und sollte mal was nicht klappen, dann akzeptieren sie ihre Situation, verharren nicht im Selbstzweifel durch irgendeine Warum-Frage, sondern wenden sich den vielen, vielen anderen Möglichkeiten zu.

Was also sollte uns abhalten, ebenfalls das Beste aus jedem Tag für uns selbst rauszuholen? Wieso begeben wir uns mehr oder weniger regelmäßig mit mehr oder weniger Anfälligkeit in die Abhängigkeit unserer Gedanken? Zumal uns die meisten dieser Gedanken von außen und von Dritten zugetragen werden? Was hindert uns, jeden Tag zufrieden zu sein? Wozu schränken wir uns ein und stellen uns nicht unseren Herausforderungen?

Am Ende sind es doch wir selbst, die quer im eigenen Stall stehen, unsere Umstände bedauern und mit dem Schicksal hadern, weil es anderen angeblich (immer) besser geht, als uns.

Kehrtwende:

Darum drehen wir ab heute den Spieß um – wenn wir schlechte Gedanken denken können, können wir uns auch gute Gedanken machen ….

Du weißt, wie Deine Gefühle entstehen – von der Situation über Deine Bewertung! Und Du weißt, welche Reaktionen und Handlungen daraus entstehen. Dann weißt Du doch auch, wie Du Dich gegen die unguten Gefühle wehren kannst.

Du bist, was Du denkst. Solange Du also denkst, dass alles gegen Dich ist, dass Du nichts Besseres verdient hast, dass andere immer mehr vom Leben haben als Du, wird sich Deine Situation definitiv nicht verändern. Eine Veränderung kann nur stattfinden, wenn DU das möchtest und DU Deine Gedanken ins Positive umkehrst.

Vielleicht kennst Du das Kinderlied von Rolf Zuckowski: Ich schaff das schon – Maikes Lied.

Im Refrain heißt es:

„Ich schaff das schon, ich schaff das schon,
Ich schaff das ganz alleine.
Ich komm bestimmt, ich komm bestimmt
Auch wieder auf die Beine.
Ich brauch dazu, ich brauch dazu
Vielleicht ‘ne Menge Kraft.
Doch ich hab immerhin
Schon ganz was anderes geschafft.“

Maike hat sich in ihrem Leben jeder Herausforderung gestellt. Ob beim Laufen lernen, später in der Schule beim ungeliebten Sport, beim ersten Liebeskummer oder als alleinerziehende Mutter. Und vor allem hat sie ihre jeweilige Situation akzeptiert und damit sich selbst und ihr Umfeld in eine Zufriedenheit mit dem Leben gebracht.

Im Lied heißt es u. a. dazu:

Die Zeit ging schnell vorüber,
Maike hat heut selbst ein Kind.
Die Wohnung ist nicht groß,
In der die zwei zu Hause sind;
Und doch hat jeder Winkel hier
Sein eigenes Gesicht.
So kuschelig und friedlich
Haben’s viele Kinder nicht.
Und Maike denkt in mancher Nacht
An das, was sie als Kind so oft gedacht:
„na, na, na, na …
Denn ich hab immerhin schon ganz was
Anderes geschafft!

Es kommt im Leben – nicht nur im Kinderlied – oft auf den Blickwinkel an, mit dem eine Sache bewertet wird.

Der Mensch denkt in Bildern. Und jeder Gedanke erzeugt durch Deine Bewertung in Dir ein Bild. Darum kommt es auf Deine Vorstellungskraft und Deinen Blickwinkel an. Wenn Du zu vielen negativen Gedanken (Bilder) in Deinem Kopf Platz schaffst, dann werden Deine Gefühle mehrheitlich ungute sein.

Darum ändere Deine Perspektive, und ein und dieselbe Sache erhält für Dich eine andere Bedeutung.

Vergleicht Maike ihre Wohnung mit einer größeren, wird ihre eigene noch viel kleiner wahrgenommen, als sie ist. Aber mit „so kuschelig und friedlich haben‘s viele nicht“ entsteht im Kopf ein komplett anderes Bild. Und nicht nur dass, häufig empfinden wir bei solchen inneren Bildern dann auch Farben, Temperaturen und Geräusche – je nach der eigenen Stimmungslage – ganz anders.

Denke nicht im Mangel – an das, was Du nicht hast, bist oder kannst. Denke stattdessen in der Fülle – an das, was Du bist, sein wirst oder kannst.

Sprüche des Blogs:

„Gibt jedem Tag die Chance, der schönste in Deinem Leben zu sein.“

„Denke nicht in Grenzen, sondern in Möglichkeiten.“

„Vorstellungskraft schafft Realität“.

„Wer im Mangel denkt, bleibt im Mangel.“

Und für heute der wichtigste Spruch – zumindest aus meiner Sicht:

„Jeder Mensch* hat seine Aufgabe in dieser Welt!“

Bücher-Tipps:

Nick Vujicic „Sei stark!!
Selbstbewusst gegen Mobbing, Ausgrenzung und was dich sonst runterzieht
https://www.lifewithoutlimbs.org/

Janis McDavid „Dein bestes Leben“
Vom Mut, über sich hinauszuwachsen und Unmögliches möglich zu machen
http://www.janismcdavid.de/de/

Samuel Koch „Rolle Vorwärts“
Das Leben geht weiter, als man denkt.
https://www.samuel-koch.com/

* Mach Dir bewusst, dass auch DU für irgendjemand auf dieser Welt der Mensch bist oder sein kannst, der durch sein Leben inspiriert, Anstoß und Orientierung gibt. Dass Du mit Deinem Sein Verantwortung für Dein Leben hast und für das Leben anderer übernimmst (für deine Eltern, Geschwister, Kinder, Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen, ….). Auch wenn sich Dir der Sinn Deines Lebens – vielleicht – nicht sofort erschließt – du ihn noch nicht hast oder schon wieder verloren hast –, mit der Frage WOZU findest Du immer einen positiven Grund für Dein Sein. Ansonsten helfe ich Dir dabei oder nenne Dir mindestens einen Menschen, der das mit Sicherheit kann!

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