AlleGlaubeMotivationPersönlichkeitsentwicklungWillenskraft

Die Sache mit der Willenskraft – und wie uns unser Glaube dabei helfen kann!

Wer kennt sie nicht, diese Sätze wie “Der Glaube versetzt Berge” oder “Dir geschieht nach Deinem Glauben”? Oder auch den Satz “Vorstellungskraft schafft Realität”?

Jaja, schon gut, “wer’s glaubt, wird selig”. So oder so ähnlich sind dann die Reaktionen.

Die gute Nachricht vorweg: an den Sätzen ist was dran!

Das haben Wissenschaftler der TU Dortmund (IfADo) herausgefunden. Denn wer sich lebhaft vorstellt, dass seine Willenskraft nahezu unbegrenzt ist, wird seine Ziele – ob beruflich oder privat – deutlich erfolgreicher umsetzen. Und wer glaubt, dass Willenskraft unbegrenzt zur Verfügung steht, der fühlt sich auch nach einem emotional anstrengenden Tag weniger erschöpft, wie die Forscher in ihrer Studie herausgefunden haben.

Wer sich mit Motivation und Willenskraft schon beschäftigt hat, kennt auch die Aussage, dass unsere Motivation – unsere Bereitschaft, Wünsche und Ziele zu verfolgen – größer ist, als uns Willenskraft zur Verfügung steht, unsere Absichten in die Tat umzusetzen.

Der Schweinehund oder unser biologisches Programm

Wir allen kennen ihn: den Schweinehund. Die Bezeichnung “innerer Schweinehund” beschreibt unsere Willensschwäche. Sie hindert uns daran, unangenehme Tätigkeiten auszuführen. Dabei ist der Schweinehund nichts anderes als unser biologisches Ur-Programm. Denn neurobiologisch sind wir auf Anstrengungs- und Risikovermeidung ausgelegt. Spaß haben, unserer Lust folgen und die Vorstellung von etwas Angenehmen. Das ist es, was wir wollen: Freude und glücklich sein.

Wie schnell jedoch kann aus dem Angenehmen und unserem Lustprinzip eine Herausforderung werden, die unser Leben nachhaltig negativ beeinflussen kann. Meistens bleibt es dann auch noch nicht mal bei einer einzigen. Und dann ist es plötzlich ganz schnell vorbei mit Freude und glücklich sein. Wer dann nicht dagegen hält, ist – 1 – 2 – 3 – in seinem Laster gefangen. Und: es braucht dann eine riesige Anstrengung, die alles andere als spaßig und lustig ist.

Dann ist es doch gut zu wissen, dass wir “einfach nur” an uns und unsere Willenskraft glauben müssen, um unsere Ziele erreichen zu können. Gut, vielleicht nicht jedes Ziel und nicht immer im gewünschten Umfang. Aber gemeinsam mit dem Glauben, einer Priorisierung der Ziele und dem Fokus auf das/die wichtigsten sind wir auf dem besten Weg, erfolgreicher zu sein. Und am Ende der Anstrengung wartet eine Belohnung, die uns Freude bereitet und glücklich macht.

Warum ist es dann so schwierig, bestimmte Ziele zu erreichen?

Die Psychologie bezeichnet dieses Warten als Belohnungsaufschub und meint damit die Fähigkeit, auf eine unmittelbare Belohnung zu verzichten und auf eine Belohnung in der Zukunft zu warten. Unser Schweinehund möchte das aber nicht – auf eine Belohnung warten. Er will sein Futter (Lust, Spaß, …) sofort.

Wie schwierig ein solcher Belohnungsverzicht ist, wissen wir nicht erst seit dem Marshmallow-Test von 1968. Darin wurde Kindern in Aussicht gestellt ein zweites Marshmallow zu erhalten, wenn sie es eine unbestimmte Zeit aushalten, es nicht zu essen.

Die Auswirkungen unseres biologischen Programms – und den Marshmallow-Test – erleben wir nahezu täglich. Beim Essen, beim Trinken, beim Rauchen, beim Nicht-Sport-treiben. Während bei den ersten drei genannten Punkten die Lust dominiert, ist es beim letzten eher die Anstrengungsvermeidung. Und unser Schweinehund? Der flüstert uns ins Ohr: “Komm, noch einen Nachschlag, das schmeckt doch gerade so gut. Aaaah, noch ein Bierchen, eins ist keins und es löscht Deinen Durst so schön. Und danach noch eine Zigarette genießen. Was für ein schöner Tag. Und dann ein Schläfchen auf der Couch, wer will schon nach so einem guten Essen noch Sport treiben!”

Was aber im Moment als Lust erlebt wird, kann eben in der Zukunft zu Herausforderungen führen – beispielsweise zu Übergewicht, Abhängigkeit/Sucht, Stress und Krankheit. Von den finanziellen Aspekten mal ganz abgesehen.

Ich will es, aber ich schaff es einfach nicht!

Unabhängig davon führt nicht alles, was in Maßen genossen wird, zwangsläufig zu schweren gesundheitlichen Schädigungen. Jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass das so kommen kann, ist statistisch gesehen sehr hoch. Trotz diesem Wissen verharren wir allzu oft in unserer “Programmierung”. Wer sich also vornehmen will, Dinge in seinem privaten oder beruflichen Umfeld zu ändern, sollte sich nachfolgende Hinweise nicht entgehen lassen:

Selbstüberwindung: Seinen inneren Schweinehund überwinden

Mache Dir Dein Ziel/Deinen Wunsch wertvoll.

Willenskraft heißt zunächst, sich bewusst zu machen, was man will. Unser Verhalten passt sich immer unserem Ziel an. Mache Dir Dein Ziel so begehrenswert und wertvoll wie möglich. Bis der Wunsch, dieses Ziel zu erreichen, stärker ist als der unbewusste Wunsch nach Anstrengungsvermeidung. Dabei hilft es Dir, wenn Du Dein Ziel mit Emotionen verknüpfst.

Emotionen: Steure Deine Gefühle

Wie wird es sein, wenn Du Dein Ziel erreicht hast. Nutze dazu all Deine fünf Sinne: hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen. In Bezug auf Sport bedeutet dies als Beispiel, auf 30 – 60 min. fernsehen verzichten (Anstrengungsvermeidung: Entspannung, auf der Couch liegen) und dafür zu joggen oder Rad zu fahren (Belohnungsaufschub: fitter, abnehmen, gesünder, konzentrierter, …). Deine Vorstellungkraft kann in diesem Beispiel alle Sinne einsetzen: Wie fühlt sich die Luft an, wie riecht die Natur, was entdeckst Du auf deinem Weg oder am Wegesrand, höre den Wind rauschen und die Vögel zwitschern. Wie fühlt sich Dein Körper an, Deine Haltung, wenn Du ausreichend Sport gemacht hast. Wenn Du Musik magst, verknüpfe Dein Ziel auch gerne mit Deiner Lieblingsmusik. Und immer dann, wenn Du diese Musik hörst oder fühlst siehst Du in Deiner Vorstellungskraft Dein Ziel.

Vorstellungskraft: Die Macht der eigenen Gedanken

Vorstellungskraft schafft Realität. Das ist keine Floskel, sondern eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache. Im Sport konnte nachgewiesen werden, dass Athleten, die ein Rennen allein in ihrer Vorstellungkraft liefen, dieselben Muskeln und Nerven ansteuern, wie in einem echten Rennen. Wer also im Geiste trainiert, trainiert auch körperlich. Denn alles, was Du Dir lebhaft vorstellen kannst, das kannst Du auch erreichen. Einstein hat es wie folgt beschrieben: “Phantasie ist wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist begrenzt.” Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – außer denen, die Du dir selbst setzt oder die durch andere gesetzt werden. Denke also nicht in Grenzen, sondern in Möglichkeiten. Trainiere und automatisiere Dein Unterbewusstsein mit Deiner Vorstellungskraft

Fokussierung: Konzentriere Dich auf Dein Ziel

Beobachte Deinen Tagesablauf. Auf was konzentrierst Du Dich bzw. wem oder was schenkst Du – zu viel Zeit und – Aufmerksamkeit? Ist es Dein Ziel? Oder sind es die Ablenkungen, die Dich davon abhalten, dieses eine Ziel zu erreichen? Dazu müssen wir wissen, dass unser Unterbewusstsein vieles im Tagesablauf automatisch steuert. Warum? Weil wir über Jahre hinweg – neben den lebenswichtigen Abläufen – auch andere Abläufe automatisiert haben.

Fokussieren heißt, alle Ablenkungen bewusst zu vermeiden, durchzuhalten und sich ausschließlich auf Dein Ziel zu konzentrieren.

Durchhaltevermögen: Den Ablenkungen widerstehen

Mach Dir bewusst, was Dich ablenkt. Durch Deine Eigenbeobachtung erkennst Du Deine Ablenkungen. Du übernimmst damit die Kontrolle über Deine Handlungen. Triff eine bewusste Entscheidung, welche Ablenkung/en Du zukünftig vermeiden willst. Sage bewusst NEIN zu allem, was Dich von Deinem Ziel abbringen möchte.

Mark Zuckerberg sagt man nach, er trage jeden Tag denselben Look – und spart somit Zeit, die er nicht unschlüssig vorm Kleiderschrank verbringen muss.

Planung: Mach Dir einen Plan von Deinem Tagesablauf

Wenn Du in Deinem (Tages- oder Wochen-) Plan feste Zeiten hinterlegst, kannst Du Deine Herausforderungen deutlich besser in Deinen Ablauf integrieren. Nichts wird dabei zufällig sein – wann stehe ich auf, wann mache ich Sport, wann arbeite, wann entspanne ich, wann geh ich zu Bett. Ein solcher Plan führt zu mehr Selbstdisziplin und hilft Dir dabei, Deine Themen in die Tat umzusetzen.

Automatisierung: Organisiere Deinen Alltag neu

Über 90 % unseres Tages laufen unbewusst ab. Es sind unsere Gewohnheiten, die sich über die Jahre durch Erziehung, Erleben und regelmäßiges Wiederholen in unserem Unterbewusstsein eingebrannt haben. Gewohnheiten fallen uns daher leicht, laufen automatisch ab und beanspruchen relativ wenig Willenskraft. Das gilt leider auch für alle “schlechten” Gewohnheiten. Du kannst Dein Durchhaltevermögen unterstützen, in dem Du Dir “schlechte” unbewusste Angewohnheiten zu Gunsten guter Gewohnheiten bewusst abtrainierst.

Deinen Plan jeden Tag einzuhalten wird Dich dauerhaft zu neuer Gewohnheit (Sport) führen. Eine neue Gewohnheit braucht jedoch mindestens 100 Tage, anstrengende neue Gewohnheiten sogar 6 – 9 Monate, um als neues Verhalten automatisiert zu werden. Unser Gehirn baut in diesem Zeitraum neue synaptische Beziehungen durch regelmäßige Wiederholungen (neue Gewohnheiten) auf und kappt unbenutzte Verbindungen (schlechte Gewohnheiten). Und das Gute daran: So werden auch anstrengende neue Gewohnheiten nach und nach immer einfacher.

Also: Durchhalten! Dir geschieht nach Deinem Glauben – daher glaube an Dich und Deine Fähigkeiten! Und dann komm ins Handeln…. Denn tun ist wie wollen, nur krasser!

Noch was zum Schluss: Nimm nicht alles allzu Ernst und gönne Dir ab und zu auch mal eine “Schwäche” – und dann greife sofort wieder an! Du wirst sehen, von Woche zu Woche wird’s leichter!

Spruch des Blog:

“Alles ist schwer, bevor es leicht wird!”*

*aus dem gleichnamigen Buch von Marc Gassert zu mehr Disziplin und Willenskraft

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit Klick auf Akzeptieren stimmst Du der Verwendung von Cookies und des Besucheraktions-Pixel von Facebook zu. Du kannst jederzeit den Einstellungen widersprechen. Klicke dazu auf "Cookieeinstellung prüfen" am Ende dieser Seite (Fußbereich). Weitere Informationen hier.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden. Auf dieser Website wird das Besucheraktions-Pixel von Facebook für statistische Zwecke verwendet. Mit Hilfe eines Cookies kann so nachvollzogen werden, wie Marketingmaßnahmen auf Facebook aufgenommen und verbessert werden können. Über ein Einverständnis freue ich mich. Informationen zum „Besucheraktions-Pixel“, zu Cookies und dem Ihnen zustehenden Widerspruchsrecht erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.

Schließen