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W∑V4– Die Formel der Menschenführung: Vorleben

Leben Sie das, was Sie als von Ihren Mitarbeitenden erwarten, auch vor. Damit beschäftigt sich der letzte Teil der Formel “W∑V4” mit dem, was allgemein auch als Vorbildfunktion bezeichnet wird.

Vorbild ist in diesem Fall eine Person – nämlich Sie als Unternehmer oder Führungskraft -, die als richtungsweisendes und idealisiertes Beispiel angesehen wird. Vorbild ist die Person, mit der sich Menschen identifizieren und die versuchen, deren Verhalten nachzuahmen.

Während meiner Projektzeit traf ich mit einem Werkleiter zusammen. Wir hatten damals an einem mitarbeitergetragenen Verbesserungsprozess unter Einbindung verschiedener Methoden gearbeitet (und letztlich auch umgesetzt). Eine Aussage dieses Mannes ist so richtungsweisend:

“Als Werkleiter muss ich mir bewusst sein, dass mich auf meinem Weg durch mein Werk 1000 Augenpaare verfolgen. Wenn ich mich bücke, um etwas vom Boden aufzuheben, hat das mehr Effekt, als die Anweisung zu geben, nichts auf den Boden zu werfen oder dort liegendes aufzuheben!”

Denn was immer Sie von einem Mitarbeiter erwarten – Sie werden immer so viel erhalten, wie auch Sie bereit sind zu geben. Das ist es, was Vorleben meint: Durch die Art und Weise des eigenen Auftretens und Wirken Beispiel zu geben.

Vorbild führt.

Wenn Sie also wollen, dass Ihre Mitarbeitenden freundlich und respektvoll mit Ihren Kunden und Lieferanten umgehen, dann zeigen auch Sie einen respektvollen und freundlichen Umgang mit Kunden und Lieferanten. Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeitenden lächeln, lächeln auch Sie zuerst. Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeitenden in Ausnahmefällen gerne auch einmal mehr arbeiten, zeigen auch Sie, dass Sie das gerne tun. Und vor allem: Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeitenden gut miteinander umgehen, gehen auch Sie mit Ihren Mitarbeitenden gut um.

Verhalten Sie sich also immer vorbildlich. Vor allem Ihren Mitarbeitenden gegenüber! Setzen Sie Maßstäbe für sich und andere und gehen Sie immer mit gutem Beispiel voran.

An der Verantwortungsübernahme werdet ihr sie erkennen!

Kennen Sie das? Alles geht schief. Und an allem sind immer nur die anderen schuld. Der Chef hat’s mir nicht richtig erklärt. Wenn man mich mehr geschult hätte! Immer wird am falschen Ende gespart. Der Zug kam zu spät. Meine Frau hat mich geärgert und mein Hund ist krank. Leider finden sich auch bei vielen Chefs und Vorgesetzten häufig 1000 Gründe, warum etwas nicht funktionieren konnte.

Übernehmen Sie daher konsequent immer die Verantwortung für das eigene UND für das Handeln Ihrer Mitarbeitenden. Und dann finden Sie gemeinsam mit ihnen Wege zur Lösung. Seien Sie bereit, Fehler zuzulassen (Fehlertoleranz) und lernen Sie gemeinsam daraus.

Wenn Sie als Führungskraft nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, werden Sie mit Sicherheit viele finden, die Ihnen das nachmachen. In diesem Fall ist das zwar auch eine Vorbildfunktion, aber eben eine mit negativem Beispiel.

Führungseigenschaften, mit denen Sie alle für sich gewinnen:

Optimismus

Wenn alle um Sie herum in Schutt und Asche liegt, sind Sie der letzte, der das bejammern sollte. Vielmehr sind Sie es, der mit ganzer Kraft eine wundervolle Zukunft beschreibt, egal, wie viele Widerstände und Hindernisse sich auf dem Weg dahin zeigen. Menschen haben immer das Bedürfnis, sich wohl zu fühlen (sh. auch den Blogbeitrag Willenskraft). Sie wollen nicht in eine düstere Zukunft mit Ihnen gehen, wohl aber in eine angenehme und positive. Sie wollen für Champions arbeiten. Sie ziehen Menschen mit Optimismus in Ihren Bann, wenn Sie zeigen, dass Sie Freude an dem haben, was sie tun und dies mit ganzer Kraft angehen.

Optimismus ist anziehend. Für Leader mit dieser Eigenschaft wird es nicht lange dauern, bis auch die letzten Zögerer, Zauderer und Nein-Sager davon infiziert werden.

Integrität

Wenn nicht Sie, wer dann? Seien Sie also ethisch makellos, unbescholten und unbestechlich. Stehen Sie zu Ihren und den Werten Ihres Unternehmens. Zeigen Sie immer einen fairen Umgang mit allen. Menschen möchten ehrlichen und aufrichtigen Vorgesetzten folgen, die tun, was Sie sagen und halten was Sie versprechen. Sie haben damit einen hohen Einfluss auf das Leben in Ihrem Unternehmen: auf Ihre Mitarbeitenden, Kollegen, Kunden und Lieferanten. Unterschätzen Sie daher nicht die unternehmerische Wirkung auf die Zahlen, Daten und Fakten Ihres Unternehmens.

Apropos “halten was Sie versprechen”- nur ein Hinweis, weil’s an dieser Stelle gerade passt: Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können.

Entscheidungsfreude

Keine Entscheidung ist keine Option. Und manchmal ist es besser, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Wer keine Entscheidungen trifft, treibt ein Unternehmen nach und nach zum Stillstand. Schieben Sie also wichtige Entscheidungen nicht allzu lange vor sich her. Auch nicht aus Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Entscheidung blindlings treffen sollen. Denn wer Angst hat, eine Entscheidung zu treffen, hat es womöglich “nur” versäumt, Informationen, Alternativen und/oder die Meinung anderer einzuholen. Und vertrauen Sie nicht darauf, dass sich manches durch Aufschieben von selbst erledigt oder vielleicht jemand anders eine Entscheidung trifft die Ihre überflüssig macht. In letzterem Fall könnte dies für Sie nicht unbedingt zur Karriere beitragen.

Verschaffen Sie sich einen Überblick und besorgen Sie sich die Informationen, Menschen und Hilfsmittel, die Sie dabei unterstützen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Wägen Sie immer sorgfältig Daten und Fakten gegen die Notwendigkeit einer (schnellen) Entscheidung ab. Und dann handeln Sie dementsprechend.

Und nochmals: Vertrauen

Dieses Mal Vertrauen in sich selbst! Lassen Sie nie einen Zweifel aufkommen, dass Sie einer Aufgabe nicht gewachsen seien – jedenfalls nicht vor Ihren Mitarbeitenden. Begegnen Sie aufkommenden Herausforderungen mit Selbstvertrauen und nicht mit Mutlosigkeit, mit Respekt und nicht mit Leichtsinn. Was auch immer sich Ihnen in den Weg stellt: finden Sie eine Möglichkeit, es zu überwinden! Ihr Selbstvertrauen wird Selbstvertrauen bei Ihren Mitarbeitenden bilden. Und Menschen, die ausreichend Selbstvertrauen haben – zumal auch noch gemeinsam – können alles schaffen. Kein Weg wird zu weit, keiner zu schwierig, kein Berg zu hoch – und kein Problem unlösbar.

Fazit:

“Unternehmen mit optimistischen, integren, entscheidungsfreudigen und selbstbewussten Führungskräften sind unaufhaltbar.”

Seien Sie also ein solcher Leader und Ihre Mitarbeitenden werden zur Höchstform auflaufen.

Einige Tipps für ein vorbildliches Auftreten:

Sie haben Vorbildfunktion! Seien Sie sich bewusst, dass auch der ruhigste und in der Hierarchie niedrigste Mitarbeiter durch sein Verhalten Kollegen positiv beeinflussen kann. Erst recht Sie!

Bleiben Sie authentisch. Seien Sie, wie Sie sind. Verstellen bringt nichts, denn irgendwann kommt Ihr Inneres nach außen. Wenn Sie temperamentvoll oder “rauhbeinig” sind, dann gehört das eben auch zu Ihrem Charakter und kann ebenso sympathisch sein. Das ist zwar kein Freibrief dafür sein, um über die Stränge zu schlagen. Es ist aber ein Aufruf echt zu bleiben. “Schauspieler” und “Schauläufer” werden früher oder später enttarnt.

Suchen Sie Potenziale. Aktivieren und unterstützen Sie auch unscheinbare Mitarbeitende und führen Sie diese zu Bestleistungen. Machen Sie andere groß, sie werden es Ihnen nicht vergessen.

Antizipieren Sie und denken Sie voraus. Verfolgen Sie Ihr Ziel, so sind Ihre Handlungen für andere nachvollziehbar. Und sie müssen kein Utopist oder Visionär sein, um klare Zielvorstellungen zu entwickeln.

Lassen Sie andere an Ihrem Wissen teilhaben. Wer Wissen teilt schafft die Basis für schnellen und nachhaltigen Erfolg. Machen Sie andere groß, und Sie werden selbst groß. Der Erfolg motiviert und fällt auf jeden Einzelnen. Und alle wissen: Sie sind für diesen Erfolg verantwortlich. Übrigens animieren Sie dadurch auch andere, ihr Wissen weiter zu geben.

Berücksichtigen Sie andere Sichtweisen. Wechseln Sie in die Perspektive ihren Mitarbeitenden, Chefs oder Kollegen. Versuchen Sie zu erkennen, was sie/ihn motiviert. Sie werden dann so verstehen, warum sie/er handelt, wie sie/er handelt.

Setzen Sie sich große Ziele. Wer den Mond erreichen will, muss nach den Sternen greifen! Sicherlich können Sie nicht immer über 120 % geben. Aber wenn es darauf ankommt, sollten Sie sich dadurch nicht begrenzen.

Wer gibt, dem wird gegeben. So, wie man in den Wald ruft, schallt es heraus. Behandeln Sie andere so, wie die-/derjenige behandelt werden möchten. Der Spruch “behandle andere so, wie Sie selbst behandelt werden wollen” passt nicht (immer). Denn nicht jeder ist wie Sie. Wenn Sie verstehen, wie Ihre Mitarbeitende ticken, wissen Sie auch, was sie brauchen. Und Ihre Erwartungen sollten zuallererst von Ihnen erfüllbar sein. Wenn Sie z. B. kritikfähig sind, dürfen Sie auch kritisieren. Wenn nicht, nicht. Das gilt auch für ihre anderen persönlichen Eigenschaften!

Wertschätzen Sie. Respektieren und loben Sie besondere Leistungen von Kollegen und akzeptieren Sie, dass auch andere Vorbilder sein können.

Gehen Sie mutig und selbstbewusst Ihren Weg. Suchen Sie den Erfolg. Und egal, wie viel dabei schiefgeht: Fehler sind dazu da, aus ihnen zu lernen. Darum lassen Sie ein Scheitern ruhig zu. Denn Sie werden immer gewinnen: Entweder es klappt, oder Sie sind am Ende “gescheiter”. Thomas A. Edison sagte einmal auf die Frage, ob er denn immer als richtig gemachte habe: “Ich habe nichts falsch gemacht, sondern 10.000 Wege gefunden, wie es nicht geht.” Seien Sie also ein Erfolgsfinder, kein Misserfolgsvermeider.

Und zum Schluss: Machen Sie sich zum 3K-Typ.

Seien Sie …

…kongruent

Kommunizieren Sie in einer Art und Weise, die übereinstimmend (kongruent) ist. Besonders dann, wenn es um emotionale Themen geht. Das, was Sie sagen muss sich in Gesichtsausdruck und Körperhaltung, in Stimme und Stimmung wiederfinden. Worte, Tonfall und Körpersprache müssen zusammenpassen.

…konsequent

Bleiben Sie zielstrebig, logisch nachvollziehbar, unbeirrbar und fest entschlossen. Dann werden Sie als konsequent wahrgenommen. Das bedeutet nicht, dass sich Wege nicht verändern können. Auch Änderungen aufgrund neuer Erkenntnisse sind Beweise für ein konsequentes Handeln, das nie das Ziel aus den Augen verliert.

…konsistent

Bleiben Sie immer sich und Ihren Werten treu. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Werte und Ideale auf Dauer ausgelegt sind und damit Bestand haben. Seien Sie fest in Ihren Überzeugungen und hängen Sie Ihr “Fähnlein” nicht ständig in den Wind. Opportunes Verhalten wider besseres Wissen bringt Sie auf Dauer nicht weiter.

Spruch des Blogs:

“Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.”

Viktor Frankl, ,(1905 – 1997), Dr. med. et Dr. phil., österreichischer Neurologe und Psychiater

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